Ärger mit der Telekom wegen Kündigungen
28. Juli 2010 von Karsten Fohlnick
Weil die Kunden zu wenig telefonieren, hat die Telekom offenbar beschlossen, Tausende Prepaid-Verträge zu kündigen. Die Guthaben werden jedoch erstattet, wie das Unternehmen mitteilte.
Kündigung trotz Guthaben
Die Rentnerin ist ratlos. Die Telekom hat ihr damit gedroht, den Vertrag ihres Prepaid-Handys zu kündigen, wenn sie nicht das Guthaben auf ihrer Karte erhöhen würde. Fassungslosigkeit bei der alten Dame: „Ich habe gut 30,- Euro auf meiner Handykarte“, sagt sie. Sie fragt sich, warum sie nun das Guthaben erhöhen soll. „Ich telefoniere nur ganz wenig“, erklärt sie. Und genau da liegt das Problem. Die Telekom will sich ihrer Telefonmuffel entledigen. Im wesentlichen geht es dabei um Kunden, die nur telefonieren können, wenn sie ein Guthaben auf der Karte haben.
Der Trend zum Zweithandy
Die Verbraucherzentrale in Kiel erklärt die Nutzung vieler Prepaid-Handys folgendermaßen: “Oft sind Zweithandys mit Prepaid-Karten versehen”, sagt Boris Wita. Oft sind es Familien, die ihren Kindern solche Handys mitgeben, um Sicherheit zu gewährleisten, aber trotzdem die Kosten im Griff zu haben. Allein in den vergangenen Tagen melden sich rund 40 betroffene Kunden bei der Verbraucherzentrale, weil sie die Kündigung im Briefkasten hatten. Die Grundgefühle sind Verunsicherung und Verärgerung.
700.000 Kündigungen
Allein im Zeitraum der letzten drei Monate des vergangenen Jahres hat sich die Telekom von 700.000 Wenig-Telefonierern getrennt. Der Telekom-Sprecher Dirk Wende wollte keine Angaben über die Zahl der geplanten Kündigungen insgesamt machen. Man kann der Kündigung u entgehen, wenn man mehr telefoniert oder das Guthaben erhöht. Die Rentnerin hat sich entschieden, nach einem neuen Anbieter zu suchen.
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