Handy am Ohr: Wann sollten Kinder anfangen?
7. Dezember 2010 von Karsten Fohlnick
„Mama, ich will ein Handy!“ Über kurz oder lang müssen sich wohl alle Eltern mit dieser Frage auseinandersetzen. Handys gehören ganz selbstverständlich zum Straßenbild, Kinder wachsen mit diesem Bewusstsein auf. Hinzu kommen die Freunde in der Schule, die schließlich auch längst ein Handy haben. Was spricht also dagegen, den eigenen Nachwuchs ebenfalls mit einem Gerät auszustatten?
Nicht zu früh beginnen
Die Familientherapeutin Marianne Wenzl-Popp rät dazu, dem Kind erst nach der Grundschulzeit ein Handy zu kaufen. Grundschulkinder, so die Therapeutin, seien noch nicht in der Lage, verantwortungsvoll mit dem Handy umzugehen. Außerdem überfordern die zahlreichen Funktionen. Ein Handy sollte das Kind nur in Ausnahmesituationen in die Hand bekommen, etwa wenn man unterwegs ist und einen Treffpunkt verabreden muss.
Nur Prepaid-Handys
Kein Kind ist in der Lage, die Kosten für Handygespräche realistisch einzuschätzen. Im Dschungel der Tarife und bei den unterschiedlichen Minutenpreisen fällt das ja sogar Erwachsenen schwer. Ein Kind sollte daher auf keinen Fall ein Handy mit Vertrag bekommen, den die Eltern abgeschlossen haben. Statt dessen ist es sinnvoll, das Kind mit einem Prepaid-Handy auszustatten. So hat man stets die volle Kontrolle über die Kosten. Weiterer Effekt: Das Kind merkt, wenn das Guthaben verbraucht ist.
Keine Gemeinschaftshandys
Mag sein, dass manchmal Geschwister dieselbe Kleidung tragen. Warum auch nicht, wenn es die Kinder nicht stört. Doch beim Handy sollten andere Regelungen gelten. Auch für ein Kind ist das Telefon ein sehr privater Gegenstand. Gemeinschaftshandys sind daher nur für einen Zweck geeignet: um Streit heraufzubeschwören.
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